Mittwoch, 16. August 2017

Namibia: Epilog

Rückblick

Genau vor einem Jahr befanden wir uns irgendwo in Namibia. In der Zwischenzeit hat sich viel getan: ich habe endlich alle Aufnahmen bearbeitet und aus den besten Fotos Alben erstellt. Die nächsten paar Zeilen möchte ich jedoch für einen schriftlichen Rückblick nutzen. Alle grundsätzlich wichtigen Informationen findet ihr unter dem Post "Reisevorbereitungen". Dennoch gehe ich auf ein paar Details ein, die auf persönlich gemachten Erfahrungen beruhen. 

Planung

Eine sorgfältige Planung lohnt sich immer und das hat sich auch in diesem Fall bewahrheitet. So kam es auf der Route zu keinerlei unangenehmen Überraschungen. Zudem hat Karawane Reisen bei der Buchung ganze Arbeit geleistet. Das Ein- und Auschecken funktionierte an allen Orten bzw. Lodges und Guesthouses einwandfrei. Vor allem die gute Kommunikation mit dem Reiseanbieter bezüglich den Unterkünften und das Nachlesen in einschlägigen Foren hatten sich ausbezahlt. 
Unsere Routenwahl korrelierte zum grössten Teil mit derjenigen von Karawane. Aus diesem Grund und mit Hilfe der  Kombination aus Navigationsgerät und der Karte von "Tracks4Africa" konnte ich die Fahrzeiten gut abschätzen. Manchmal waren wir geraden rechtzeitig vor Ort, meistens jedoch früher. Dieser Umstand ist v.a. für begeisterte Fotografen wichtig, um nicht das perfekte Licht an einem bestimmten Platz zu verpassen.
Bezüglich der Routenwahl und der Unterkünfte verweise ich auf den ersten Beitrag (Juli 2016) zu dieser Namibia-Reise. Damals habe ich bereits die wichtigsten Links aufgelistet.

Mietwagen

Bekanntlich hat das mit dem Mietwagen im ersten Moment nicht wunschgemäss funktioniert. Doch ich muss zugeben, dass sich die Mitarbeiter von Europcar ausserordentlich bemüht haben. Ein Ersatzwagen wurde sofort bereitsgestellt und das gebuchte Fahrzeug nach Windhoek nachgeliefert. Obwohl es natürlich auch für den Ford Ranger eine Instruktion gab, entging mir ein nicht unwichtiges Detail. Aus Sicherheitsgründen bleiben die Seitenfenster des Kofferraums in Ortschaften und Städten geschlossen. Während der Fahrt sollen sie jedoch leicht geöffnet sein. Der Grund ist der folgende: Der Gepäckraum ist eigentlich nur eine zusätzliche Abdeckung der Ladefläche, d.h. es gibt sichtbare Spalten in der Karosserie, wo Sand eindringen kann. Sind die Fenster nun geschlossen, zieht es dank dem Fahrtwind den Sand von unten in den Kofferraum. Bei geöffneten Seitenfenstern dringt Luft von oben ein. Diese drückt den Sand sozusagen nach unten weg.
Ich muss nicht erwähnen, dass uns dieses Wissen zu Beginn fehlte. So durften wir unser Gepäck das eine oder andere Mal entstauben. So oder so gelangt immer ein wenig feinkörniger Sand in den Stauraum. Die Kameraausrüstung sollte deshalb in der Passagierkabine mitfahren!

Verkehr

Ich denke, die grundsätzlichen Angaben sind jedem klar. Ansonsten könnt ihr diese ebenfalls in meinem Beitrag vom Juli 2016 nachlesen oder ihr findet sie sicherlich in jedem guten Reiseführer. Auf einen Punkt möchte ich aber eingehen. Die Einheimischen besitzen und fahren oft Automobile, die - gelinde ausgedrückt - schon bessere Tage gesehen haben. Trotzdem wird das Gaspedal in aller Regel durchgedrückt und in dieser Position verbleibt es auch, selbst wenn auf der Pritsche noch fünf weitere Personen sitzen. Lasst euch einfach überholen, tretet leicht auf die Bremsen - damit ihr wieder etwas sehen könnt - und setzt die Fahrt in eurem Tempo fort.
Entgegenkommende Fahrzeuge sieht man aufgrund der imposanten Staubwolke schon Minuten im Voraus. Ein allfälliges Ausweichmanöver lässt sich dementsprechend gut einplanen. Weil es üblich ist in den bestehenden Spuren zu fahren - auch um die Reifen zu schonen -  erweist sich dieses Phänomen als vorteilhaft.

Kulinarisches

Vegetarier haben es tatsächlich echt schwer! Zwar befindet sich die vegetarische Küche in den modernen Restaurants auf dem Vormarsch, doch eine solch breite Abdeckung wie in Europa existiert noch lange nicht. Gemüse und Früchte müssen aufgrund der Trockenheit importiert werden. Nur Kartoffeln und Kürbisse stehen auf jedem Buffet.
Eines weiss ich nach drei Wochen Namibia mit Sicherheit: Wild ziehe ich in jedem Fall einem Stück Rindfleisch vor. Das "Game" war oftmals zarter als das "Beef", was möglicherweise auch an der Verarbeitungstechnik oder der Lagerung liegt.
Bier stellt vielleicht das wichtigste Thema überhaupt dar! Tafel und Windhoek Lager kriegt der Biertrinker in jedem Restaurant, jeder Lodge und jedem grösseren Laden. Sehr erfrischend ist auch das südafrikanische Savanna, ein klassischer Cider (Apfelmost) Savanna.
Namibia ist kein Weinland, dennoch gibt es seit geraumer Zeit erste Anbaugebiete. Für Stellenbosch und Co. wird der namibische Tropfen wohl nie zur ernsthaften Konkurrenz, einfach weil die Fläche an guten Böden fehlt, um ein genügend grosses Volumen für den Export zu produzieren. Geschmackstechnisch haben die Weine Namibias aber in kurzer Zeit eine sehr positive Entwicklung durchgemacht.

Exkursionen

Wer spezielle Dinge sehen und erleben will, der muss spezielle Orte besuchen! Und als Tourist genügt selbst das nicht immer. Man ist auf ansässige Augen, sprich Spurenleser angewiesen. Nur mit der Hilfe von "Locals" ist es z.B. möglich kleine Wüstenbewohner wie Chamäleons, Geckos oder Weissspinnen zu fotografieren. Ehrlich gesagt hätten wir die Spuren im Sand niemals alleine erkannt. Empfehlenswert sind v.a. die Touren in der Region um Walvis Bay und Swakopmund, aber auch eine Pirschfahrt auf einer Farm kann für ungeahnte Überraschungen sorgen.

Schluss

So, das war's mit dem Nachtrag. Ich hoffe, dass damit einige Fragen beantwortet werden konnten und manche Entscheidung leichter fällt. Im nächsten Projekt wollen wir uns vermehrt auf das Fotografieren konzentrieren. Dazu aber mehr in einem anderen Beitrag.